iCOR

Auch wenn uns leider die konkreten Zahlen fehlen, müssen wir davon ausgehen, dass 50-75% der Jugendlichen, die in der Adventgemeinde aufgewachsen sind, die Ortsgemeinde verlassen. Die sog. Dropout-Studien (Studien, die untersuchen, warum Menschen die Ortsgemeinde verlassen) stimmen mit unseren persönlichen Beobachtungen überein, dass die Jugendlichen sich in der Regel nicht der Glaubensüberzeugungen wegen von der Adventgemeinde distanzieren, sondern weil sie in der Ortsgemeinde allzu oft nicht ihr geistliches Zuhause finden. Konkret, weil sie in der Gemeinde meist nicht andocken, keine oder nur unzureichend tragende Beziehungen entwickeln, kaum oder nur wenig Raum für ihre Fragen und Anliegen finden und die Relevanz ihrer Ortsgemeinde selten klar ist. (Diese Faktoren sind übrigens besonders stark, wenn die Jugendlichen als Auszubildende oder Studierende ihre Heimatgemeinde verlassen und so in einer neuen Adventgemeinde ihren Platz finden müssen. Deshalb unsere Initiative mit den Studierenden-Beauftragten.)

Diese Beobachtungen unterstützt durch die Valuegenesis Europe, einer groß angelegten Umfrage unter adventistischen Jugendlichen von 2007, und die aktuelle wissenschaftliche Literatur zur kirchlichen Jugendarbeit (Youth Ministry) haben uns deutlich gemacht, dass wir nicht drum herum kommen, uns mit der Kultur in unseren Gemeinden zu befassen.

Mit iCOR, einem Tool für die werteorientierte Gemeindeentwicklung, haben wir nun einen Ansatz gefunden, mit Gemeinden ein Bewusstsein für ihre Gemeindekultur zu entwickeln und daran zu arbeiten. Um es auf den Punkt zu bringen:

iCOR ist ein Türöffner und möchte uns helfen, als Gemeinde für unseren gemeinsamen Weg mit Gott drei Fragen zu beantworten: 

o Was ist wertvoll für dich? 

o Was ist wertvoll für uns? 

o Und wie können wir das gemeinsam leben? 

Foto: sljubisa adobestock.com

Denn es sind unsere inneren Bilder und Werte (offizielle wie inoffizielle), die unser Gemeindeleben und damit unsere Gemeindekultur prägen und bestimmen.

Weitere Informationen zu iCOR und den veröffentlichten Materialien findest du in der iCOR-Broschüre und icor.church