Maxi Pätzold aus Kattendorf in Schleswig-Holstein ist seit August 2015 mit ADRA live auf den Philippinen.
AJ Hansa:Maxi, in welchen Projekt arbeitest du?
Maxi: Ich bin für ein Jahr auf den Philippinen stationiert. Ich bin dort auf einem Campus und arbeite mit Straßenkindern. Die Kinder haben nur noch teilweise Eltern und wenn sie noch Eltern haben, dann können oder wollen diese sich nicht um ihre Kinder kümmern.
AJ Hansa:Was ist denn dort deine Aufgabe?
Maxi: Meine Hauptaufgabe ist das Unterrichten. Der Großteil der Kinder wird auf öffentliche Schulen geschickt, aber die „schweren Fällen“ werden direkt hier unterrichtet. Kinder, die Probleme mit Aggression oder Konzentration haben. Ansonsten gehören alltägliche Aufgaben dazu, wie beim Essen machen helfen oder einfach die Kinder beschäftigen.
AJ Hansa: Was war in den ersten 4 Woche für dich die größte Herausforderung?
Maxi: In den ersten vier Wochen war die größte Herausforderung die Umstellung auf das doch etwas andere Essen. Jede Mahlzeit besteht hier aus Reis und einer Beilage, wie Fisch, Fleisch oder Suppe. Es ist etwas gewöhnungsbedürftig morgens, mittags und abends Reis zu essen.
AJ Hansa:Wenn du an Deutschland denkst, was vermisst du gar nicht?
Maxi: Nichts! Denn selbst das kalte Wetter aus Deutschland vermisse ich. :-D
AJ Hansa:Wenn du an Zuhause denkst, was hast du schätzen gelernt?
Maxi:Ich habe in meinem Auslandsjahr meine Familie am meisten schätzen gelernt. Bevor ich das Jahr gestartet habe, war ich der Meinung, dass ich unbedingt, am besten sofort, ausziehen muss. Aber mittlerweile bin ich ganz froh, dass ich meine Familie 24 Stunden um mich herum hab. Als zweites haben ich die Vielfalt des Essens schätzen gelernt, dass ich zu Hause habe. Ein bisschen Abwechslung in der Essenswahl, könnte hier nicht schaden. ;-)
AJ Hansa:Was begeistert dich auf den Philippinen?
Maxi:Am meisten begeistern mich die Menschen hier. Ich habe noch nie so freundliche und offene Menschen getroffen, wie in diesem Jahr. Ein kurzes Beispiel dazu: Ich war das erste Mal in der Kirche und nach dem Gottesdienst hatte ich drei Essenseinladungen von Leuten die ich kein Stück kannte.
AJ Hansa:Hast du in den Monaten Gott in besonderer Art und Weise erlebt?
Maxi: Ich würde schon sagen, dass ich Gott nähergekommen bin. Weil dieses Land einfach eine ganze andere Einstellung zu Glaube und Religion hat. Es gibt keine Atheisten, was bedeutet, dass jeder irgendwie an Gott glaubt. Zudem habe ich jeden Tag, morgens eine kleine Andacht und Samstag und Sonntag noch Gottesdienst. Außerdem hatte ich spezielle Momente, wo ich gemerkt habe, dass ich nicht alleine hier bin. Das ganze Jahr ist irgendwie ein Zeichen für mich, weil ich vor dem Jahr, bei der Vergabe der Zielländer bei ADRA kein Wunschland eingetragen habe. Ich habe gesagt: "Gott wird's schon machen." Und er hat es gemacht! Wenn ich von den anderen Freiwilligen höre, was alles schiefgehen kann, dann hat Gott auf jeden Fall seine Hand über und unter mir.
AJ Hansa:Was würdest du Jugendlichen empfehlen, wenn sie ein Jahr im Ausland erleben wollen?
Maxi: Grundsätzlich würde ich jedem Jugendlichen ein Jahr im Ausland empfehlen. Einfach um sich selber besser kennen zu lernen. Um seine Grenzen kennen zu lernen oder um zu realisieren, wie gut es einem doch gehen kann, ohne das man es merkt. Ich glaube, es gibt keine Patentlösung für ein Jahr im Ausland. Durch die große Auswahl der Länder und Projekte muss jeder selber für sich entscheiden. Ist man zum Beispiel mehr der Typ der durch die Gegend reisen will sollte man vielleicht lieber "Work and Travel" machen. ADRA ist ebenfalls eine gute Möglichkeit, ein Jahr ins Ausland zu gehen. Durch die sehr zahlreichenden Verbindungen, die ADRA über die ganze Welt verteilt hat, gibt es für jeden das passende Angebot.
AJ Hansa: Maxi, vielen Dank für deine Eindrücke. Wir wünschen dir als Jugendliche aus Hansa Gottes Segen und freuen uns schon drauf, wenn du wieder in Hansa bist.